HERMAN MELVILLE SPECIAL
F I L M P O D I E N L E S U N G K O N Z E R T
Zweitägiges Special zur Inszenierung Herman Melville – Clarel
Herman Melville hat Publikum, Leser und Künstler seit je fasziniert. In New York als Sohn eines Kaufmanns geboren, zählt er als kongenialer Vorreiter der modernen Literatur zu den größten Autoren des 19. Jahrhunderts. Wie kein anderer reflektiert Melville den amerikanischen Pioniergeist seiner Zeit als ein Aufbrechen in neue Welten. So beruht auch der Stoff der Inszenierung auf eigenen Erlebnissen Melvilles und führt uns auf der Suche nach der Vergangenheit nach Jerusalem, einem Brennpunkt des heutigen Weltgeschehens. Die Fluchtlinien, die das Werk Melvilles durchziehen, stellen hierbei gleichsam die eigentlichen Antworten dar.
Leitung und Konzept:
Christian Bertram | Simone Bernet
Zweitägiges Herman Melville Special mit Filmen, Lesung, Konzert und Podiumsgespräch am Samstag, 14.11., und Sonntag, 15.11.2009, ab 16.00 Uhr,
Max Taut Max Taut Aula, Nöldnerplatz, 10317 Berlin
Pressetext Herman Melville Special I
BEGLEITPROGRAMM_PODIUM
Pressetext Herman Melville Special I
BEGLEITPROGRAMM_PODIUM
Pressetext Herman Melville Special II
Pressedossier MELVILLE_SPECIAL
BARTLEBY
Film von Jonathan Parker
USA 2001, 82 Min.
Mit Crispin Glover u.a.. Nominiert für den Spezialpreis des
Filmfestivals von Deauville
Bartleby von Jonathan Parker
ist eine moderne, zeitgenössische Version der von Herman Melville 1856 geschriebenen Erzählung ´Bartleby the Scrivener´. Der Chef einer kleinen Anwaltskanzlei sucht einen neuen Mitarbeiter. Auf die Anzeige für den öden und schlecht bezahlten Job meldet sich nur ein Bewerber: Bartleby. Er erweist sich als fleißig und außergewöhnlich effizient. Doch dann lehnt er zur Überraschung seines Chefs jede Tätigkeit mit den Worten ab: „Ich möchte lieber nicht“ („I would prefer not to“). Gleichzeitig verlässt er das Büro nicht mehr – er lebt dort, höflich, freudlos, ohne Freunde und fast ohne zu essen. Seinem Chef, dem es nicht gelingt, Bartleby vor die Tür zu setzen, bleibt schließlich nichts anderes übrig, als das Büro aufzugeben… Eine knochentrockene Komödie mit schrägen Tönen, die das Zeug zu einem Kultfilm hat (Jeffrey M. Anderson).
Gespräch zwischen den Regisseuren
Jonathan Parker und Klaus Wyborny
(Questions and Answers)
Podium I :
Herman Melville heute und
in seiner Zeit
Diskussion mit Melville-Biografen, Übersetzern und Wissenschaftlern wie Rainer G. Schmidt, Friedhelm Rahtjen, Heinz Ickstadt, Richard Faber, Klaus Wyborny. Moderation: Christian Bertram
Podium II :
Amerika und der Mythos Palästina
Diskussion mit Gudrun Krämer (Prof. für Islamwissenschaft), Gesine Palmer (Religionsphilosophin), Heinz Ickstadt (Prof. für Amerikanistik), Richard Faber (Religionssoziologe) u.a. Moderation: Christian Bertram
Göttlich ist die
Dunkelheit. Sie ist das
Licht.
Herman Melville
Palästina hat eine über Jahrhundert währende hohe mythologische Bedeutung für Judentum, Islam und Christentum, ebenso aber auch bei der Entwicklung der westlichen Welt zur Zeit des Autors Herman Melvilles. Wie Melville selbst, bereisten im neunzehnten Jahrhundert viele amerikanische Touristen, Wissenschaftler, Evangelisten, Schriftsteller und Künstler mit Leidenschaft Palästina. Viele betrachteten Amerika als ein neues Israel, eine moderne Nation, erwählt das Werk Gottes auf Erden zu vollenden. Demgegenüber nahm Melville, der die Bibel als universalen Fundus und Fabel verstandf, eine kritische Stellung ein. In ‚Clarel‘ stellt er am exemplarischen Schauplatz der göttlichen Leidens- und Heilsgeschichte ein breites Spektrum der Glaubensgemeinschaften, einschließlich Judentum und Islam dar. In den Verwüstungen der Region sah er die drohenden Verhängnisse des neuen Zeitalters gespiegelt und schrieb stattdessen eine eigene, das Verbindene der Religionen herausstellende, ‚heilige Geografie‘. Die Gesprächsrunde versucht, Aspekte des komplexen Werkes aus verschiedenen religionswissenschaftlichen, philosophischen, theologischen und literaturwissenschaftlichen Perspektiven zu beleuchten.
„I would prefer not to“
BARTLEBY
Film von Klaus Wyborny
(BRD 1979, 42 Minuten)
Publikumsgespräch mit Klaus Wyborny
über seinen Film Bartleby
Klaus Wyborny zu seinem Film
Als ich mich 1976 ‐ mit derzeit 31 ‐ an die Verfilmung von BARTLEBY machte, legte ich es von vornherein auf eine Darstellung möglichen künstlerischen oder gesellschaftlichen Scheiterns auf Grund einer instinktiven ästhetischen Überzeugung an, die sich vor gewissen Kompromissen so sehr ekelt, dass sie den eigenen Ruin in Kauf nimmt. Dementsprechend waren Drehort und Darsteller ausgewählt. Gedreht wurde in den karg eingerichteten Räumlichkeiten von Heinz Emigholz und Silke Grossmann im Hamburger Zippelhaus, wo damals äußerst originelle Photographien, Zeichnungen und Filme entstanden. Insbesondere hatte es mir, als einziger Ausblick der hinteren Räume ein Lichtschacht angetan, der dem in Melvilles Text auftauchen‐ den ein wenig entsprach. Als ´Schauspieler´ stellten sich Künstlerkollegen zur Verfügung, allesamt (wie auch ich) im Sinne Melvilles existentiell hochgradig gefährdet. Für dieses Projekt erst eine Fernsehstation anzubetteln, schien pervers. Stattdessen sollte die ´Verfilmung´ im extremen Arte‐Povera‐Stil vonstatten gehen, in bewährter Künstlermanier also, in der Intelligenz, Grazie und angewandtes Talent den massiven Einsatz von Produktionsmitteln und Geld nicht nur ersetzen, sondern ganz unnötig machen.
LESUNG UND KONZERT
LESUNGEN
1 VERANDA-GESCHICHTEN
2 ENCANTADAS – Die Insel der Schildkröten“
3 WITH A GENTLEMAN‘s EYES (Reisefresken)
Bob Rutman – Voyage by Heart
Pressetext Konzert
Voyage by Heart_Robert_Rutman
Förderer und Partner
Mit freundlicher Unterstützung von:
Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin, Metropolitan Space Laboratory, Kunst- und Kulturamt Lichtenberg, Gewerbesiedlungs-Gesellschaft mbH (ORCO-GSG)
Partner und Kooperationen:
Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Stadtentwicklung, Kunst- und Kulturamt Lichtenberg, Max-Taut-Schule Lichtenberg,
tonus arcus, Berlin
Verlage und Medienpartner:
Jung und Jung Verlag, Salzburg, zitty Berlin, Kulturradio rbb, Berlin Zeitung, Neues Deutschland,