LICHTENBERGS ZWÖLF

L E S U N G  F I L M  P O D I U M  K O N Z E R T

Kultursalon

Im Monatsrhythmus kam das Publikum von Berlin in den Genuss von „LICHTENBERGS ZWÖLF“, einem neuen Kultursalon in der Max-Taut-Aula am Nöldnerplatz mit den Möglichkeiten eines experimentellen Kunstlabors, mit szenischen Lesungen, filmischen und musikalischen Darbietungen. Es traten Künstler des Theaters, der Literatur, der Musik, des Films, der Bildenden Kunst auf, stellten sich und Höhepunkte ihres Schaffens vor. Praktiker und Theoretiker aus Alltag, Wissenschaft und Kultur kamen ins Gespräch und boten zu Fragen der Kunst, der Bildung, des sozialen Lebens und den Perspektiven der Kulturgesellschaft ein unterhaltsames und abwechslungsreiches Programm.

Inner Music – Outer Space
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The Artist In Concert

ROBERT RUTMAN

Robert Rutman ist als Pionier der musikalischen Performance zu einer Legende geworden. Mit seinen Konzerten hat er und sein einzigartiger Sound die Musik- und Kunstwelt von New York über San Francisco bis nach London, Stockholm und Berlin begeistert. Rutman entfaltet mit seinen Instrumenten, die er selbst entwickelt hat, dem Steel-Cello, dem Bow-Chime und dem Buzz-Chime hinreißend sinnliche, schwebende Klangstrukturen und schafft akustische Skulpturen im Raum. Zusammen mit Bild- und Filmeinspielungen von legendären Konzerten mit dem von ihm gegründeten Ensemble und der Musikerin Dorothy Carter Filmeinspielungen und Gesprächen wird er am Donnerstag, dem 11. Februar, die Max-Taut-Aula zum Schwingen bringen.

11. Februar 2010

Gipfeltreffen der Generationen
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USCHI BRÜNING

ERNST LUDWIG

PETROWSKY und das

MATTHIAS-BÄTZEL-TRIO

Uschi Brüning gehört zu den herausragendsten und beliebtesten Jazzsängerinnen Deutschlands, die seit Jahren auch steigende internationale Wertschätzung erfährt. Ihr Ausdrucksspektrum reicht von Jazzstandards bis hin zur freien Improvisation. Am Donnerstag, 10. Dezember 2009, kommt es zum „Gipfeltreffen der Generationen“, wenn sie zusammen mit dem Altmeister des Jazz Ernst-Ludwig Petrowsky und dem kongenialen Matthias Bätzel Trio aus Leipzig in der Max-Taut-Aula gastiert. Matthias Bätzel hat sich als Jazzer einen herausragenden Namen gemacht und unter anderem mit Clark Terry und Manfred Krug gespielt. Am Kontrabass: Matthias Eichhorn. Am Schlagzeug: Heiko Jung. Hochenergetischer Straight Ahead Jazz mit vielen stilistischen Einflüssen.

10. Dezember 2009

Dem Werk den Körper

geben
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KANT NIETZSCHE

GEWIDMET

Buchpremiere mit Bildershow, Vorträgen und einem Film von Hans Jürgen Syberberg

Immanuel Kant und Friedrich Nietzsche stehen im Mittelpunkt des Abends. Vorgestellt wird das neue Buch „KANT NIETZSCHE GEWIDMET“, herausgegeben von Simone Bernet, das Beiträge von Autoren aus Philosophie, Kunst und Literatur vereint und im Kulturverlag Kadmos Berlin erschien. Kant und Nietzsche sind beide anerkannt, werden gemeinhin jedoch als Gegenspieler betrachtet. Das Buch beleuchtet erstmals das vorausgreifende Potential der beiden Philosophen in ihrer wechselseitigen Beziehung, Kants hingebungsvollen Kräfteverzehr an die Vernunft und Nietzsches experimentellen Lebensentwurf, den Raum der Moderne eröffnend und hinter sich lassend. Weitere Programmpunkte dazu: Die Künstlerin Nanaé Suzuki zeigt ihre fotografischen Arbeiten.

Erika Tophoven spricht zu Samuel Becketts Kant-Lektüre, Hajo Eickhoff über „Freie Geister, gehemmte Körper“. Bildvorträge veranschaulichen Pierre Klossowskis Sicht auf den „Bruder Nietzsche“, Jean-François Lyotards Blick auf das Erhabene in der Kunst.

Im Film ECCE HOMO von Hans Jürgen Syberberg erleben wir noch einmal Einar Schleef und sein rhetorisches Meisterstück, indem er Nietzsche so skandiert, als wäre es sein eigener Text.

3. Juli 2009

Besser als Frankenstein
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TALKING ANIMALS

Das TALKING ANIMALS Studio wurde im Frühjahr 2009 von Absolventen der HFF „Konrad • Wolf‘ gegründet. Die Regisseure zeigen ihr preisgekrönten und international geachteten Abschlussarbeiten, die inhaltlich und stilistisch so individuell sind wie ihre Macher selbst. Von schräg bis sinnlich, von hyperästhetisch bis kritisch, werden die unterschiedlichsten Themen in Szene gesetzt. Neun Kurzfilme werden gezeigt, zu denen das Team über seine künstlerische Arbeit spricht.

 

10. September 2009

+ + NEVER DRIVE A CAR WHEN YOU’RE DEAD von GREGOR DASHUBER + + OUR WONDERFUL NATURE von TOMER ESHED + + KLOTZ UND KLUMPEN von MICHAEL HERM & STEPHAN SACHER + + DER VERRÜCKTE, DAS HERZ UND DAS AUGE von ANNETTE JUNG + + OUR MAN IN NIRVANA von JAN KOESTER + + TRICKSTER von ALEXANDER POHL + + COCOON CHILD von SONJA ROHLEDER + + MY HAPPY END von MILEN VITANOV + + DISBELIEF WILL SAVE YOUR SOUL von SAMUEL WEIKOPF

DDR/BRD: Die Geschichte

ist ein Haufen
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THOMAS HEISE

Kaum ein zweiter deutscher Filmemacher ist in den vergangenen drei Jahrzehnten derart unbeirrt seinen Weg gegangen wie Thomas Heise. Zwanzig Jahre nach dem Mauerfall stellen seine Filme ein einzigartig bewegendes dokumentarisches Werk dar, von denen er zwei Filme an diesem Abend vorstellt: Barluschke – Psychogramm eines Spions – (D 1997, 90 min.) “erzählt davon, wie sich jemand in der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts verlaufen hat in seiner Sehnsucht danach, etwas Besonderes zu sein und dabei erst ein Handlanger des Staatssicherheitsdienstes der DDR und dann des Bundesnachrichtendienstes der BRD geworden ist. Ein Mann im Auftrag wechselnder Ideologien, deren Ziele er nicht erinnert” (Th. H.). Identität ist eine Mythe und Dienst ist Dienst.

 

11. Juni 2009

Das Haus (DDR 1984, 60 min.) zeigt den Verwaltungsalltag im damaligen Bezirksamt Berlin-Mitte. Dort befanden sich die Abteilungen Soziales, Wohnungspolitik und Inneres. Ausgehend vom Alexanderplatz bewegt sich das Kamerauge langsam über den Paternoster und die Wartesäle in die Räume des Gebäudes mit den Ratsuchenden, wo der Plan regiert. Die Aufnahmen aus dem Inneren des Apparates wirken heute ernüchternd und leben doch gleichzeitig von einer Poesie der Hoffnung und Vergeblichkeit. Bilder einer nicht allzu weit entfernten Wirklichkeit, die so bisher nicht erzählt wurde, die es noch zu erzählen gilt.  

Die Regeln des Spiels
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HARUN FAROCKI

Harun Farocki gilt als einer der wichtigsten Dokumentar- und Essayfilmer in Deutschland. An diesem Abend spricht er über seine gegenwärtige Arbeit und präsentiert zwei Filme, die charakteristisch für seine Erzählform sind. „Nicht ohne Risiko“ (2004, 52 min.) widmet sich dem Thema „Venture Capitalisme“ – dem Arbeiten mit Risikokapital – und dokumentiert die zähe Verhandlung von Geschäftskontrahenten um eine Kapitalbeteiligung. Auch in dem neuesten Film „Immersion“ (2009, 20 min.) geht es um riskante Unternehmungen. Farocki untersucht, wie das „Eintauchen“ in künstliche, interaktive Bildräume im US-Militäralltag Anwendung findet. Soldaten bekommen Computeranimationen vorgespielt, um auf Geschehnisse im Einsatzgebiet vorbereitet oder später davon enttraumatisiert zu werden. Gesprächspartner sind die Film- und Medienwissenschaftlerin Robin Curtis, die Medienphilosophin Simone Bernet und der Regisseur Christian Bertram.

7. Mai 2009

Rede Dolche, rede

Schwerter
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ROLF HOCHHUTH

Der Autor Rolf Hochhuth ist zu Gast in der wiederaufgebauten Aula von Max Taut in Berlin-Lichtenberg. Er gilt als Protagonist eines auf dokumentarische Recherche gegründeten politischen Theaters, mit dem er stets kontroverse öffentliche Debatten entfacht. Hochhuth, der sich in jüngster Zeit verstärkt sozialer Themen annimmt, liest an diesem Abend neue Szenen und Gedichte und diskutiert brisante Fragen der Zeit. Gezeigt werden Filmeinspielungen aus „Der Stellvertreter“ (Regie: Costa-Gavras 2002) und „Eine Liebe in Deutschland“ (Regie: Andrzej Wajda, 1983). Gesprächspartner sind u.a. der Theaterkritiker Axel Schalk und der Regisseur Christian Bertram. Ein Highlight für Freunde der engagierten Literatur und des streitbaren Theaters.  

11. März 2009

Text trifft Musik:

Session of Fools
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VOLKER BRAUN

ERNST-LUDWIG

PETROWSKY

FRIEDHELM PTOK

Text trifft Musik. Der Lyriker, Erzähler und Dramatiker Volker Braun ist zu Gast in der wieder aufgebauten Aula von Max Taut. Er präsentiert aus seinem letzten Roman „MACHWERK“ das „Schichtbuch des Flick aus Lauchhammer“, eines modernen Don Quichotte, der aus den füheren Arbeitsverhältnissen geworfen gegen die Windmühlen der neuen Wirklichkeit ankämpft. 

5. Februar 2009

Der Schauspieler Friedhelm Ptok tischt dazu Narreteien aus Brauns neuester Textsammlung „FLICKWERK“ auf. In all das bringt sich musikalisch der Altmeister des Jazz Ernst-Ludwig Petrowsky (Saxophon, Flöte) ein. Kapriolen bitterer Wahrheiten, Poetisches und Rhythmisches überlagern sich und verschmelzen in dieser „Session of Fools“. Anker hoch! Leinen los! Noch vor Beginn des närrischen Treibens legt das erste Narrenschiff ab. Es moderiert Christian Bertram.

Wenn alles gesagt ist, dann werden die
Stimmen süß…
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HEINER MÜLLER

UND DIE OPER

Zum 80. Geburtstag des Dramatikers

Für den Theaterautor und Regisseur Heiner Müller, der am 9. Januar 80 Jah­re ge­wor­den wäre, verkörperte die Oper ein Betrugsmanöver und gleichzeitig ein Gefäß der Utopie: „Je­der Ge­sang ent­hält ein uto­pi­sches Mo­ment, an­ti­zi­piert ei­ne bes­se­re Welt“. Seine Inszenierung von Richard Wagners „TRISTAN UND ISOLDE“ in Bayreuth 1993 stellte sich dieser Auseinandersetzung, war ein Glücksfall und Höhepunkt seines Schaffens. Ausschnitte der sehenswerten Aufzeichnung mit den Sängern Waltraud Meier und Siegfried Jerusalem – Musikalische Leitung: Daniel Barenboim – werden am 10. Januar in der wieder aufgebauten Aula von Max Taut gezeigt, bereichert von Filmeinspielungen von Heiner Müllers Gesprächen mit Alexander Kluge über die Zukunft des Theaters und einer Gesprächsrunde über Heiner Müller, Wagner und das Mu­siktheater. Es nehmen u.a. teil: Friedrich Kittler, Medienphilosoph; Elisabeth Lenk, Kulturwissenschaftlerin; Uwe Lehmann-Brauns, Vizepräsident des Abgeordnetenhauses. Moderation: Christian Bertram, Regisseur. Vorgestellt werden außerdem: Der Regisseur Peter Atanassow und das Gefängnistheater aufBruch; das „Heiner-Müller-O-Ton-Projekt“ des Alexander Verlags Berlin; das Heiner-Müller-Archiv „Transitraum“ der Humboldt-Universität, kuratiert von Kristin Schulz.

10. Januar 2009

Förderer und Partner

Mit freundlicher Unterstützung von:

Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin, Fonds Darstellende Künste, Bonn – Sonderprojekt Osteuropa, HOWOGE Wohnungsbaugesellschaft mbH., Kunst- und Kulturamt Lichtenberg, Berliner Volksbank

Partner und Kooperationen:

Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Stadtentwicklung, Kunst- und Kulturamt Lichtenberg, Max-Taut-Schule Lichtenberg, Deutscher Werkbund Berlin e.V., Max Dudler 

 

Verlage und Medienpartner:

dcpt – film Alexander Kluge, Tele München Gruppe, CCC-Film GmbH Arthur Brauner, Harun-Farocki-Filmproduktion, Unitel Classica Musikvideos und DVDs, Suhrkamp Verlag Berlin, Alexander Verlag Berlin, Kulturverlag KADMOS Berlin, zitty Berlin, Kulturradio rbb, Berlin Zeitung, Neues Deutschland, 

     

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